Kaum Bewegung im Prepaid Markt 2014 – Bisher war der Trend im Mobilfunk-Bereich relativ eindeutig: Die Preise und Kosten für Gespräche, SMS und Internet-Verbindungen sanken regelmäßig. Zahlte man vor 10 Jahren noch mehr als 29 Cent pro SMS, gingen die Preise in den letzten Jahren auf 19 Cent und dann auf 9 Cent zurück, mittlerweile bieten die billigsten Anbieter SMS für etwa 5 Cent an. Gleiches gilt für Gesprächsminute und den Internet-Zugang.
Im Prepaid-Bereich ist dieser Trend allerdings zum Stehen gekommen. Es gab 2014 zwar einige neue Anbieter, die auf dem Markt durchgestartet sind. Größere Preisbewegungen wurden dadurch allerdings nicht ausgelöst. Im Gegenteil: Neue Anbieter wie WhatsApp SIM von Eplus bieten einen soliden 9 Cent Tarif, der sich eher durch Sonderleistungen auszeichnet als durch agrressive Grundpreise.
Aus diesem Grund sind nach wie vor die Tarife mit 5 und 6 Cent pro Gesprächsminute und SMS die billigsten Handytarife im Prepaid Vergleich und das hat sich auch im Jahr 2014 nicht geändert.
Trotz sinkender Netzentgelte wenige Luft nach unten
Diese Entwicklung ist etwas verwunderlich, denn die Einkaufspreise (Mobilfunkterminierungsentgelte) sind auch 2014 weiter gesunken. Die Anbieter berechnen untereinander nur noch 0,0172 Euro pro Minute Netznutzung. Die entsprechenden Preise werden durch die Bundesnetzagentur vorgegeben und sinken 2015 nochmal weiter ab. Der Preis wird dann nur noch 0,0166 Cent pro Minute betragen.
Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, erklärte zu dieser Entwicklung:
Die Entgelte spiegeln die Kosten der effizienten Leistungsbereitstellung eines Mobilfunk-Referenznetzbetreibers wieder. Dabei haben wir an unserem bewährten Ansatz festgehalten, die Entgelte auf der Basis aktueller Wiederbeschaffungskosten zu ermitteln. Die vorgeschlagenen Entgelte sichern den Unternehmen daher auch künftig genügend Spielraum, ihre Investitionen in den mobilen Breitbandausbau, insbesondere in die LTE-Netzinfrastruktur, weiter voranzutreiben
Eine Preisanpassung, die diese Entwicklung bei den Einkaufpreise wider spiegelt, gab es allerdings auf Anbieter-Seite nicht.
Problem bei den Billig-Discountern
Der Grund für die ausbleibenden Preissenkungen könnte darin liegen, dass mittlerweile eine wirtschaftliche Untergrenze bei den Preisen erreicht ist. Gerade die sehr preiswerten Discounter aus der Unternehmensgruppe GTcom hatten Ende 2014 massive Probleme bei der Erreichbarkeit und es dauerte lange Zeit bis Prepaid Kunden dieser Anbieter wieder normal telefonieren konnten. Mittlerweile ist das Unternehmen komplett an Drillisch Mobilfunk verkauft. Möglicherweise waren die extrem günstigen Preise der GTcom Anbieter zu günstig gewesen um die Geschäftsprozesse nachhaltig am Laufen zu halten und vielleicht haben andere Discounter im Bereich der Prepaid Karten und Tarife Angst, das Selbe Schicksal zu erleiden.
Auf der anderen Seite sinken die Tarife im Bereich der normalen Handytarife auf Rechnung deutlich ab. So bietet Maxxim und WinSIM mittlerweile LTE Handytarife mit 1GB Datenvolumen ab 3.99 Euro monatlich. Platz für die Absenkungen von Preisen scheint also gerade im Datenbereich durchaus noch zu sein. Vielleicht wäre das auch eine Variante für die Prepaid Anbieter, ihre Tarife preiswerter zu machen.