Abwärtstrend setzt sich fort – Vodafone verliert erneut Kunden – Nun präsentierte auch Vodafone seine Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal, wie bereits zuvor die Deutsche Telekom und Telefonica. Allerdings anders als bei der Konkurrenz verzeichnet der zweitgrößte Telefonkonzern wieder einen Abwärtstrend im puncto Mobilfunkkunden, nun aber etwas langsamer. Vodafone verlor auch im zweiten Quartal etwas mehr als 100.000 Kunden. Damit hält sich der Konzern knapp über der 30-Millionenmarke. Telekom und Telefonica hingegen konnten bei der Kundenzahl einen leichten Zuwachs vorweisen. Insgesamt sind bei Vodafone der Serviceumsatz und der Mobilfunkumsatz rückläufig. Jedoch kann das Standbein im Kabelgeschäft die Umsatzrückgänge im DSL-Geschäft abfedern.
Abwärtstrend Vodafone – Kundenschwund im Prepaid-Geschäft
Verantwortlich in erster Linie für den großen Kundenschwund bei Vodafone ist das Prepaid-Geschäft. Hier sank die Zahl der Prepaid-Kunden im gleichen Zeitraum von 16,086 Millionen auf 13,87 Millionen und das obwohl Vodafone attraktive Prepaid-Tarife zur Auswahl stellt. Für Freude sorgt bei Vorstandschef Hannes Ametsreiter zumindest, dass hierfür der Postpaid-Bereich angewachsen ist. Die Zahl der lukrativen Vertragskunden konnte hierzu im Vergleich zum Vorjahr um 721.000 auf 16,346 Millionen gesteigert werden. Der Umsatz pro Kunde liegt damit im zweiten Quartal etwas höher als noch im Vorquartal.
Leider kann das jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kundenschwund beim einst größten deutschen Netzbetreiber weiterhin anhält. Gegenüber dem Vorjahr fällt die Kundenzahl um 1,495 Millionen und verzeichnet zum Stichtag insgesamt 30,216 Millionen Kunden. Jedoch konnte zumindest in den letzten drei Monaten der Kundenschwund auf rund 100.00 Kunden begrenzt werden.
Entwicklungen wie das Neugeschäft mit dem iPhone 6s scheinen ebenfalls kaum gefruchtet zu haben, man hat hier eher noch Kunden an O2 und die Telekom verloren. Es ist davon auszugehen, dass auch mit den neuen Topmodellen (wie dem Samsung Galaxy S7) keine Änderung eintreten wird, man bräucht eher Neuerungen bei den Tarifen.
Kabel-Geschäft rettet bei Vodafone Umsatzrückgänge
Zwar hat Vodafone auch im Kabel-Bereich nach der Übernahme von Kabel Deutschland ebenfalls Kunden verloren, konnte aber dafür im Festnetzbereich mehr Anschlüsse verkaufen. Hinsichtlich den Umsätzen im Festnetz-Geschäft gab es keinerlei große Veränderung im zweiten Quartal 2015. Nur die Umsätze im DSL-Geschäft sanken im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent. Insgesamt konnte jedoch das Kabelgeschäft mit 502 Millionen Euro (+7,1 Prozent) die rückläufigen DSL-Umsätze auffangen.
Modernisierung Mobilfunknetzes als großes Ziel
Doch Vodafone bleibt stark, lässt sich nicht abschrecken und so schreitet der Telefonkonzern weiterhin mit der Modernisierung seines Mobilfunknetzes voran, um auch in Zukunft für Kunden möglichst attraktiv zu bleiben. So sind mittlerweile 81 Prozent der Bundesbürger mit dem schnellen LTE-Netz versorgt und über 6 Millionen Haushalte können bereits mit Surfgeschwindigkeiten von bis zu 200 Mbit/s im mobilen Netz surfen. Zudem betreibt Vodafone mit 1 Million Hotpsot-Zugängen inzwischen das größte WLAN-Netz Deutschlands. Viel Potenzial also, um den Abwärtstrend entgegenzuwirken.